Rückgang der Amphibien besorgniserregend
„Die Trockenheit in der Region ist sicher eine der stärksten Ursachen für den beklagenswerten Rückgang“, versucht Kreisgeschäftsführerin Sabine Lanzner die rückläufigen Zahlen zu erklären, „ob die Landwirte in der Umgebung ihre arbeitsweise verändert haben, dazu können wir natürlich nichts sagen.“
Die Ortsgruppen Wörth und Erding hatten in diesem Jahr nur noch zwei Schutzzäune bei Wifling und Langengeisling aufgestellt, dort die Tiere abgesammelt und über die jeweilige Straße gebracht. Der Wörther Zaun stand bereits seit dem vergangenen Jahr unter Bewährung: im Frühjahr 2024 wurden nur 13 Erdkröten gezählt, die in fast sechs Wochen mit täglicher Kontrolle gerettet werden konnten. „Es wäre ja fast zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre: auch 2025 waren es wieder genau 13 Tiere, die wir in unseren Eimern finden konnten. Aber angesichts der Zahlen bleibt uns natürlich das Lachen im Halse stecken“, so Lanzner weiter.
Bis 2023 schien der negative Trend am Schutzzaun an der Wartenberger Straße in Langengeisling nicht so eindeutig. Inzwischen ist er auch am Rand des Fliegerhorstgeländes angekommen: nur noch 350 Kröten, Frösche und Molche wurden hier gezählt. „Das ist seit 2015 und 2016 der drittschlechteste Wert, damals waren es jeweils um 340 Kröten und Frösche. Die Zahlen hatten sich jedoch nach dem Einbruch damals von fast 1200 im Jahr 2013 bereits 2018 wieder auf über 1000 erholt. Seither geht es mehr oder weniger konstant bergab“, bedauert der langjährige Organisator der Schutzaktion Norbert Hufschmid-Steinmetz. Er hat auch noch Erinnerungen an ganz andere Zeiten: „als ich angefangen habe, vor mehr als 30 Jahren, haben wir teilweise an einem einzigen Abend über 1000 Tiere aufgesammelt.“
„Solche Bestände werden wir wohl nie wieder erreichen! Das ist traurig – und Keinen juckt´s!“ klagt Lanzner, „dabei sind Amphibien wichtige Player im Ökosystem: sie halten beispielsweise Mücken in Schach.“