Umwelttipp für September: Igel
Wer freut sich nicht, wenn an lauen Sommerabenden eine Igelfamilie schnaufend im Garten herumläuft und sich schmatzend über Schnecken, Käfer und Würmer hermacht. Viele Menschen möchten den Igeln gerne helfen. Aber falsch verstandene Tierliebe kann den Igeln zum Verhängnis werden., denn Igel sind nun mal Wildtiere und keine Haustiere. Sie sind auf ein Leben in Freiheit ausgerichtet. Durch die Überwinterung im Haus oder einer Igelstation hat ein gesunder Igel schlechtere Überlebenschancen als seine frei lebenden Artgenossen. Ausschließlich kranke und verletzte Igel gehören zu einem igelerfahrenen Tierarzt.
Die beste Hilfe für den Igel sind der Erhalt und die Verbesserung von seiner Lebensräume.
Igel füttern? Sie mögen zwar Milch und werden angebotene Milch auch annehmen - aber sie können sie nicht verdauen und bekommen schweren Durchfall davon.
Deshalb: Igel bitte nicht mit Milch füttern!
Der Hauptfeind des Igels ist das Auto. Jährlich werden eine Million Igel auf der Straße überfahren. Deshalb sollte man nachts im Siedlungsbereich oder in der Nähe von Hecken, Gebüschen und Gärten mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren.
Eine weitere Gefahrenquelle stellen die Gartengifte dar. Schneckenkorn ist z.B. sehr wirksam gegen Schnecken, vergiftet aber auch die Igel, die die Schnecken fressen..
Also: Man erfreue sich beim Anblick der sympathischen Tiere, bietet ihnen vielleicht eine Wasserstelle an, zur Überwinterungshilfe ist ein Laubhaufen bestens geeignet. Wenn man unter das Laub noch eine leere Kiste einbringt, ist dies schon genug.