Zur Startseite

Ortsgruppen

  • Home  › 
  • Aktuelles

Hilfe für Igel – was jeder tun kann

Seit September sind wieder überall in Parks und Gärten Igelkinder unterwegs. Vielen Igeln muss jetzt geholfen werden, aber auch die Igelhelfer kommen an ihre Grenzen. Die BN-Kreisgruppe Erding sucht Mithelfer und gibt Tipps, wie man im eigenen Umfeld oder durch Teilnahme an der Igelchallenge helfen kann.

23.10.2024

Im Landkreis Erding kümmert sich bisher nur Michaela Maier vom Tierschutzverein um hilfsbedürftige Igel. Die Kreisgruppe des BN sucht Menschen für eine Helfergruppe, die sich am Mittwoch, 6. November um 19.30 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle den BUND Naturschutz, Hofmarkplatz 4, mit Frau Maier trifft um über die Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren. Der BN bittet um Anmeldung unter 08122 13801. 
Doch woran erkennt man, dass ein Igelkind Hilfe braucht? „Tagsüber kriechen Igelsäuglinge, die im August oder September geboren wurden, nur aus dem Nest, wenn die Mutter nicht da ist, also nach ihrem nächtlichen Beutezug nicht zurückkehrt, und sie schon längere Zeit nicht mehr gesäugt wurden – nur dann brauchen sie Hilfe“, so Lanzner. Nachts allein unterwegs zu sein ist für gesunde Jungigel dagegen ab Oktober ganz normal. Deshalb sind alle Gartenbesitzenden gefragt, ihren Garten igelfreundlich zu gestalten und mögliche Gefahrenquellen zu entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten“, appelliert Lanzner. „Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel, wenn sich die Kleinen zusammenrollen werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet. Und auch Kellerschächte können für Igelkinder zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“
Auch wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. „Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, weiß Lanzner. Der BUND Naturschutz rät deshalb dazu, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen. Oder besser gleich ein mindestens 10x10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden. 
Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.

Pro Igel e.V. und BUND Naturschutz starteten eine groß angelegte Igel-Meldeaktion. Jeder darf mitmachen. Ziel ist, möglichst viele Daten über Igel zu sammeln und damit zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen. Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative rufen der Verein Pro Igel und der BUND Naturschutz in Bayern dazu auf, Igel in Deutschland online oder per App zu melden. „Igel sind zunehmend gefährdet, was ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig macht. Pro Igel und der BUND Naturschutz haben deshalb beschlossen, gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Daraus sollen dann konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden“, erklärt die BN-Projektleiterin Martina Gehret. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden. Die Teilnahmeist einfach und die Technik dazu liefert Observation.org – die größte Naturmeldeplattform Europas: https://bayern-de.observation.org/. Sie ermöglicht die Erfassung der Igel über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App ObsIdentify - eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten werden trotz KI (Künstlicher Intelligenz) noch einmal von Expert*innen geprüft, um eine gute Datenqualität zu garantiert. Als besonderes Highlight bietet die App eine Igel-Challenge als spielerischen Wettbewerb an. Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert, gewinnt tolle Preise. Unter den zehn besten Teilnehmer*innen mit den häufigsten Beobachtungen verlosen die Initiatoren Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten sowie Bausätze von Igelhäusern. „Die Igel-Challenge ist ein spielerischer Wettbewerb, um die Datenerfassung und das Engagement im Igelschutz zu fördern. Wichtig ist nur, dass zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igel an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse“, so Gehret. 
Mehr Informationen zu den Regeln findet man hier: www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge