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Nitratrichtilinie der EU

Nitratrichtlinie schützt Wasser und Umwelt

14.01.2023

Nach jahrelangem Ringen um die Durchführung der Düngeverordnung kritisiert der BUND Naturschutz den „Brandbrief“ von Landrat Bayerstorfer. Dessen Kritik an der endlich erfolgten Ausführungsverordnung ist skandalös einseitig und enthält grobe Fehleinschätzungen.
In einem Brandbrief zur Nitratrichtlinie formulieren Landrat Bayerstorfer und der Erdinger Kreistag einen „nicht umsetzbaren zeitlichen Horizont“ und stellen die Relevanz der herangezogenen Messstellen mit fadenscheinigen Argumenten in Frage. 
Als Folge der Querelen um die Begrenzung des Nitrateintrags ins Grundwasser drohten Deutschland bereits im Juni 2018 tägliche Straf-zahlungen von über 800 000 €, weil man seit 2014 keine Maßnahmen ergriffen hatte. Danach verhandelte man sich weitere Zeit um endlich eine Nitratverordnung auf die Füße zu bringen, was bis Ende des Jahres 2020 erfolgen sollte. Man hat also vier, bzw. acht Jahre ungenutzt verstreichen lassen und jammert nun über unzumutbare Reglementierung. 
Tatsache ist aber, dass das Grundwasser an den Messstellen eine erhöhte Nitratbelastung aufweist und dass dagegen dringend vorgegangen werden muss. Die Nitratgrenzwerte sind medizinisch begründet und laut WHO inzwischen sogar weiter abzusenken. Die Kosten für die Reinigung des Trinkwassers können nicht den Verbrauchern aufgebürdet werden.
Tatsache ist außerdem, dass die Tierhaltung die maßgebliche Größe für Nitrateintrag ist. Der Landkreis Erding ist einer der viehreichsten Bayerns und hat deshalb eine für die Fläche viel zu große Menge an nitratreichen Reststoffen aufzunehmen. Das führt zwangsweise zu Problemen, nicht nur mit Nitrat. 
Die Argumentation, dass das Lager der nahe gelegenen Raiffeisen-Verkaufsstelle die Grundwassermesswerte verfälsche, ist ein schwerer Vorwurf gegenüber dem Raiffeisenlager. Die Dünger werden nach unserer Kenntnis dort in geschlossenen Hallen mit Betonboden gelagert und verladen. Der Staubaustrag durch das Tor ist minimal. 
Die Böden und das Grundwasser in vielen Regionen Deutschlands brauchen dringend eine Entlastung, die kurzfristig nur durch die Einhaltung der Richtlinien und langfristig durch die (Wieder-)Einführung einer Flächenbindung für die Tierhaltung erreicht werden kann. Darauf weist der BUND Naturschutz seit Jahren hin.